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Die Legende von "Maria von Jever"

In ihrer Heimatstadt ist Maria von Jever allgegenwärtig. Die letzte Erbin von Friesland regierte die Stadt mit den dazugehörigen Ländereien bis zu ihrem Verschwinden 1575. Nach dem frühen Tod ihrer Eltern und ihres Bruders fällt der noch sehr jungen Maria die Regentschaft, die sie später nach Konflikten mit den Ostfriesen antritt, zu. Entgegen aller Sitten und Gepflogenheiten regiert Maria ihr Land selbst und geht nicht den Weg einer Heirat mit einem Grafensohn.

Unter ihrer Führung wandelt sich die Festung Jevers in das noch heute bestehende Renaissance-Schloss. In Gedenken an ihren Vater lässt sie in der Stadtkirche ein imposantes Grabmal für ihn errichten. Durch den unkonventionellen Lebensweg der Maria von Jever und das Ausbleiben eines Erben stirbt die Dynastie der Häuptlingsfamilie mit ihr aus.

Laut der Legende wurde Maria von Jevers Seele bei ihrem Ableben von einem gläsernen, mit vier Hähnen bespannten Wagen abgeholt. Dieser fuhr sie gleich zu einem der unterirdischen Gänge, die vom Schloß zur Stadt Jever oder auch in Himmel oder Hölle führten. Sie hatte im Sterben befohlen, jeden Abend die Glocken zu läuten, bis sie wiederkäme. Als man es unterließ, hat die Tote selbst für das Läuten gesorgt. Man konnte sich jedenfalls nicht anders erklären, aus welch gewaltiger, unsichtbarer Kraft die Stricke geschwungen wurden. Seit diesem Tag läutet jeden Abend die Marienglocke bis zu dem Tag ihrer Wiederkehr.

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